Was macht dieser seltsame, lustige, offensichtlich stumme Mann, der scheinbar allen Dingen, in die er reinbläst,  die schönsten Töne entlockt,  jetzt noch mit einer Karotte und einer Bohrmaschine? Kann das sein, dass diesem Zauberer ein paar schnelle Handgriffe und ein Mundstück genügen, um aus einer ganz gewöhnlichen Karotte eine wunderschön klingende „Karonette“ zu machen, auf der er so mitreißend spielt, dass ich kaum ruhig sitzen bleiben kann?

Solche und ähnliche Fragen mögen den Schülern der ersten und zweiten Klasse unserer Schule durch den Kopf gegangen sein, als sie sichtlich fasziniert und gespannt Fritz Kronthalers Präsentation seiner vielen unterschiedlichen Klarinetten und Saxophone lauschten. Der hervorragende Musiker schaffte es tatsächlich, die Kinder zum aufmerksamen „Lauschen“ zu verführen, obwohl, oder gerade weil seine Darbietungen nichts mit herkömmlicher Instrumentenkunde zu tun haben. Da kann man amüsiert mitverfolgen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, die unterschiedlichen Teile so eines Instruments zusammenzubauen und, hat man es endlich geschafft, dann auch in das richtige Loch zu blasen. Nach einigen komischen Fehlversuchen gelingt es dann doch immer und dann kann man hautnah bewundern, welch unterschiedliche Klänge man mit diesen Instrumenten erzeugen kann. Ist es nicht unglaublich, dass man auf einer Bassklarinette auch zweistimmig spielen kann oder dass es sich mit einem gewöhnlichen Strohhalm richtig gut musizieren lässt? von Mozart bis zu einem aktuellen Hit von Lena, Fritz Kronthaler bewegt sich stilsicher mit und ohne playback in sämtlichen Genres. Die Kinder, die immer wieder mit einbezogen werden, wissen das zu schätzen, schnippen und klatschen oft mit und danken mit 50 Minuten anhaltender Aufmerksamkeit und viel Applaus.

Ach ja, nach beinahe 40 Minuten stellt sich zur allgemeinen Erleichterung heraus, dass Fritz Kronthaler doch nicht stumm ist - Gott sei Dank, denn wer würde sonst so nett und kompetent die vielen Fragen, die sich jetzt angesammelt haben, beantworten? Schade dass nur mehr 10 Minuten dafür Zeit bleiben! Na ja, es gibt ja noch den „normalen“ Musikunterricht, da wird das alles sicher ausführlich nachbesprochen......

Herwig Hinteregger

Musikhauptschule Maxglan 2